Im Jahre 2017 rief ich in meiner Wahlheimatstadt Göttingen die Konzertreihe "Göttinger Abende Zeitgenössischer Musik" ins Leben. Diese hat das Ziel zwei bis drei Konzerte pro Saison in Göttingen zu veranstalten, in denen ausschließlich Werke der Klassischen Moderne sowie Stücke von noch lebenden Komponist*innen gespielt werden. Die Moderne schließt dabei nach meinem Verständnis Komponist*innen ein, die in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wirkten (z. B. Iannis Xenakis, Karlheinz Stockhausen, György Ligeti, Witold Lutosławski etc.) oder auch frühere Pioniere, die aber die funktionale Tonalität bereits hinter sich ließen (z. B. Arnold Schönberg, Alexander Skrjabin, Charles Ives, Béla Bartók, Igor Strawinsky, George Antheil, Edgard Varése etc.). Mit der Aufführung von Werken noch lebender Komponist*innen, möglichst in deren Anwesenheit, sollen aktuelle Strömungen in der modernen Musik aufgezeigt werden, für die es teilweise noch keine musikwissenschaftlichen Kategorisierungen gibt.

Bislang konnten unter dieser Maßgabe dreizehn Konzerte mit der Perkussionistin Sabrina Ma, der Pianistin Hajdi Elzeser der Akkordeonistin Julie Hirzbergerová, der Harfenistin Nathalie Amstutz, dem Trio Surplus, dem Nomos-Quartett, dem Hübner/Kazokoğlu/Menotti-Trio, dem Ensemble L'ART POUR L'ART, dem Bremer Schlagzeugensemble, dem Sax-Palimina/Ismer-Duo, dem Neuen Ensemble, der Formation Z3 und dem Artwork Ensemble stattfinden. Dabei wurden neben zahlreichen Klassikern der Moderne und zeitgenössischen Komponist*innen Werke von Martin Christoph Redel, Younghi Pagh-Paan, Joachim Heintz, Lothar Voigtländer, Hang Su, Petros Leivadas, Ying Wang, Babette Koblenz, Kostadin Delinikolov, Torsten Reitz, Stephan Meier und Seyko Itoh jeweils in deren Anwesenheit aufgeführt. Dabei konnten insgesamt fünf Uraufführungen realisiert werden. 
In Zukunft, wie in der Vereinssatzung von 2019 ausdrücklich vorgesehen, kann das Spektrum der aufgeführten Werke gelegentlich auch auf improvisatorische, theatrale, elektronische und Raumklang- bzw. installatorische Ebenen sowie den Einsatz von Projektionen und Performances erweitert werden. Damit soll auch der Neuen Musik benachbarten Richtungen Rechnung getragen werden, die nicht im klassisch-akademischen Neue-Musik-Milieu verwurzelt sind, nichtsdestotrotz aber ebenfalls zu musikalisch interessanten Ergebnissen kommen und damit für die weitere Entwicklung der Avantgarde-Musik von Bedeutung sind.

Die Konzerte wurden bislang durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Niedersächsische Gesellschaft für Neue Musik musik 21, den Hilfs- und Förderfonds des Deutschen Komponistenverbandes, den Musikfonds der Bundesregierung,  die Göttinger Kulturstiftung und den KUNST e. V. gefördert.

 

Weitere Informationen zu kommenden Veranstaltungen finden Sie auf der Facebook-Seite der Reihe sowie auf der Homepage. Auf Youtube können Sie einige Stücke der vergangenen Konzerte nachhören.